ZPID wird Infrastrukturpartner in neuem DFG-Schwerpunktprogramm zu Replizierbarkeit

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert ein neues Schwerpunktprogramm (DFG SPP 2317 "META-REP") unter Leitung des Psychologie-Professors Dr. Mario Gollwitzer von der LMU München. Das ZPID ist Infrastrukturpartner.

Die Verhaltens-, Sozial- und Kognitionswissenschaften befinden sich inmitten einer intensiven Debatte um die Replizierbarkeit ihrer empirischen Befunde. Die Ergebnisse vieler Replikationsprojekte, die in den vergangenen Jahren durchgeführt wurden, haben dazu geführt. 

Bislang wurden diese Diskussionen hauptsächlich auf der Basis von Ad-hoc-Argumenten geführt. Die systematische Überprüfung dieser Argumente erfordert ein konzertiertes, integratives und interdisziplinär angelegtes meta-wissenschaftliches Forschungsprogramm. „META-REP“ ist ein ebensolches Programm.

Das ZPID ist Infrastrukturpartner in dem von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten und von Prof. Dr. Mario Gollwitzer geleiteten Programm. Die Infrastruktureinrichtung wird eine wissenschaftliche Plattform bereitstellen, die es den Forschenden leicht ermöglicht, alle Arten von forschungsbezogenen digitalen Objekten zwischen den Partnern auszutauschen und zu diskutieren. 

Ist eine Publikation akzeptiert, werden die Forschungsergebnisse und die Dokumentation aller Prozesse, die zu diesen Ergebnissen führen, langfristig als herunterladbare, kommentierte Dateien in PsychArchives, dem zertifizierten und GDPR-konformen Archiv des ZPID, zur Verfügung gestellt. Sensible Forschungsdaten, in der Regel Rohdaten, werden ebenfalls dort gespeichert und über ein sicheres Zugangsverfahren für Wissenschaftler/-innen zugänglich gemacht.

Bei allen Projekten wird ermuntert, Hypothesen, Methoden, Forschungsergebnisse und Analysepläne zu prä-registrieren und Forschungsdaten und -materialien nach den Richtlinien der DFG zu dokumentieren und verfügbar zu machen. "Ziel ist es, alle in META-REP-Projekten erzeugten digitalen Forschungsobjekte reproduzierbar, auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar zu machen", sagt ZPID-Direktor Prof. Dr. Michael Bosnjak. "Die vielfältige Datensammlung aus diesem Programm, die langfristig zur Wiederverwendbarkeit über PsychArchives bereitgestellt werden soll, wird eine reichhaltige Quelle für die Sekundärdatenanalyse sein, die sowohl inhaltliche als auch meta-wissenschaftliche Forschungsfragen beantworten kann, die über die primären Projektziele hinausgehen." 

META-REP ist eines von 14 Schwerpunktprogrammen, dass die DFG fördert. In den Schwerpunktprogrammen sollen wissenschaftliche Grundlagen besonders aktueller oder sich gerade bildender Forschungsgebiete untersucht werden. Alle Programme sind stark interdisziplinär ausgerichtet und zeichnen sich durch den Einsatz innovativer Methoden aus. Die Förderzeit beträgt maximal sechs Jahre. Bis zu 30 Einzelprojekte sind möglich.

Der META-REP-Antrag ist hier einsehbar: http://dx.doi.org/10.23668/psycharchives.3010

Weitere Informationen: https://leibniz-psychology.org/metarep/.
 

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